Landsitz Chartwell: Die private Welt des großen Winston Churchill
Shownotes
Chartwell, Kent: Zwei Meilen südlich von Westerham liegt ein Anwesen, dessen Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen – Chartwell. Weltberühmt wurde es ab 1922, als Sir Winston Leonard Spencer-Churchill, Nobelpreisträger, Maler, Schriftsteller und der wohl bedeutendste britische Staatsmann des 20. Jahrhunderts, hier sein Zuhause fand. „Ein Tag fern von Chartwell ist ein verlorener Tag“, sagte Churchill – und tatsächlich war dieser Ort sein Rückzugsraum, sein Atelier und seine Denkfabrik zugleich.
In dieser Folge nimmt Euch Podcast-Host Alexander-Klaus Stecher mit nach Chartwell, den privaten Lebensmittelpunkt des Mannes, der Großbritannien durch den Zweiten Weltkrieg führte und mit seinen Reden zum Symbol des Widerstands gegen Nazi-Deutschland wurde. Andrea vom National Trust öffnet für BRITPOD die Türen: Lady Churchills Wohnzimmer, das berühmte Arbeitszimmer, in dem seine großen Texte entstanden, und den ummauerten Garten, den Churchill eigenhändig Stein für Stein errichtete.
Chartwell war für Churchill weit mehr als ein Wohnsitz. Hier malte er hunderte Landschaftsbilder, schrieb Bücher, empfing Persönlichkeiten wie Charlie Chaplin oder Albert Einstein und genoss das Familienleben mit Clementine und den Kindern. Legendär waren die Teestunden mit Dundee Cake, genauso wie die politischen Gespräche, bei denen Ideen reiften, die die Weltgeschichte prägten.
Nach Churchills Tod 1965 ging Chartwell an den National Trust. Heute ist es Museum und Erinnerungsort, der die Atmosphäre der 1930er Jahre bewahrt und die private Seite eines Mannes zeigt, den die Welt vor allem als Kriegsheld kennt. Gerade im Jahr 2025 – 80 Jahre nach dem Victory in Europe Day – lädt Chartwell dazu ein, Churchill neu zu entdecken: als Staatsmann, Schriftsteller, Maler und Familienmensch. BRITPOD – England at its best!
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Ein ALL EARS ON YOU Original Podcast.
Transkript anzeigen
00:00:01: England
00:00:02: at its best.
00:00:04: Der große Britpott.
00:00:07: Mit Alexander Klaus Stecher und Klaus
00:00:09: Beiling.
00:00:19: Ich treffe mich jetzt gleich im Herrnhaus Schadwell mit Andrea vom National Trust, die mir exklusiv Einblicke in dieses Haus und das Leben der Familie Churchill geben wird.
00:00:29: Bis gleich.
00:00:44: Willkommen auf Schadwell, dem geliebten Landsitz von Sir Winston Churchill.
00:00:50: Ein Ort ... an den er sich selbst in den dunkelsten Tagen seiner politischen Karriere zurückziehen konnte, um so etwas wie ein normales Familienleben zu führen.
00:01:02: Ein Tag entfernt von Schadwelt, so bemerkte er einmal, sei ein verlorener Tag.
00:01:07: Es war die erhöhte Lage dieses Hauses über dem sogenannten Wield, die ihn bei der Besichtigung so sehr faszinierte.
00:01:16: Und er war so begeistert von diesem Anwesen, dass er seine Frau Klammernthein sogar drängte, es sich ebenfalls möglichst schnell anzusehen.
00:01:23: Sie war dann ein bisschen vorsichtiger und sagte jedes Landhaus, das war so ihre kleine Warnung, müsste ja eigentlich seine Ruhe und Freude bedeuten und keine Belastung.
00:01:34: Aber als sie dann ankam, war auch sie total verzaubert davon und schrieb ihm einen Brief, worin stand mein Liebling.
00:01:41: Ich kann an nichts anderes mehr denken.
00:01:44: himmlisch dieser gekrönte Hügel.
00:01:47: Es ist fast wie der Blick aus einem Flugzeug.
00:01:50: Tchartwell war ja auch sein Rückzugsort, wo er malte, schrieb und friedliche Momente mit seiner Familie verbrachte.
00:01:58: Und natürlich hatte er auch selbst Hand angelegt.
00:02:00: Er schuf allerlei Dinge, begann mit dem Mauern und wurde sogar stolzes Mitglied der Maurer Gewerkschaft in Großbritannien.
00:02:08: Ja und in diesem Jahr, in dem wir übrigens den achtzigsten Jahrestag des V-Days, also des Victory in Europe-Days, begehen, denken wir doch mal darüber nach, was dieser Sieg damals bedeutete, nicht nur für Großbritannien, sondern für die ganze Welt.
00:02:26: Und wir alle kennen die historischen Bilder und die mitreißenden Reden, die Churchill als Kriegsführer definieren.
00:02:32: Aber wie war dieser Mann hinter diesen Momenten wirklich zu Hause?
00:02:36: Und konnte er die Lasten des Krieges wirklich hinter sich lassen, wenn er durch diese Gärten oder seine Auffahrt schlenderte und dann auch noch mit seinen eigenen Händen dort arbeitete?
00:02:47: Um das herauszufinden, treffen wir heute jemanden, der genau weiß, was Schadwell für Winston Churchill bedeutete und warum es von Anfang an ein großer finanzieller Kopfschmerz für die Familie war.
00:02:59: Ja, liebe Andrea, vielen Dank.
00:03:01: erst mal, dass ich hier sein darf, dass Sie mich hier her eingeladen haben.
00:03:05: Ich wollte ja Chatwelt schon immer mal sehen und jetzt stehen wir hier in einem Raum, den Sie Lady Churchills Wohnzimmer nennen, richtig?
00:03:15: Das war ursprünglich ein Wohnzimmer.
00:03:17: Später nutzte Lady Churchill ist dann auch ein Schlafzimmer.
00:03:20: Wir verbinden diesen Raum seitdem sehr stark mit Lady Churchill.
00:03:25: Also das muss ich schon sagen, was für mich erstaunlich ist.
00:03:28: Chartwell ist ja riesig groß.
00:03:30: Die Ländereien, die sind weitläufig, wunderbar.
00:03:33: Aber sobald man dann hier drinnen ist, wirkt es erstaunlich gemütlich, zumindest jetzt auch in diesem Raum, in dem wir sitzen.
00:03:41: Ja, genau.
00:03:42: Es ist in erster Linie ein Familienheim, ein privater, wohnlicher und häuslicher Raum.
00:03:47: Es fühlt sich nicht an wie ein großes, herrschaftliches Anwesen.
00:03:51: Es fühlt sich wie ein Familienhaus an.
00:03:53: Und ich denke, auch die Größe ist etwas, was die Besucher lieben, weil man wirklich spüren kann, dass die Churchills hier gelebt haben.
00:04:01: Ja, und wie Sie sagen, es war ihr Zuhause.
00:04:04: Und ich finde, das spürt man auch heute noch nach all den vielen Jahren aus dieser Vergangenheit.
00:04:10: Wir reden ja von den zwanziger Jahren bis in die sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts hinein.
00:04:17: Ja, Lady Churchill hat in den Jahren nach Winzons Todeng mit dem National Trust zusammengearbeitet, um Churchill so zu rekonstruieren, wie es in den neunzehnten Hundertdreißiger Jahren war.
00:04:27: Sie sagte, die neunzehnten Hundertdreißiger Jahre seien die Blütezeit von Churchill gewesen.
00:04:33: So also hat man damals hier gelebt.
00:04:35: Im ganzen Haus sieht man ihren Sinn für Gestaltung, die Zeilen und Dekoration.
00:04:39: Diese ist zu einem schönen, aber gleichzeitig sehr wohnlichen Zuhause gemacht hat.
00:04:47: Andrea Mann bekommt hier so das Gefühl, dass man in den Räumen lebt und atmet, wenn man sie besucht.
00:04:52: Räume, die auch diese Familie Churchill bewohnt und geprägt hat.
00:04:57: Und er war ja nun wirklich ein großartiger Mann Winston Churchill, der Nobelpreisträger, zweifache Premierminister von England.
00:05:05: Sir Winston Churchill, so viel Zeit muss er sein, oder?
00:05:10: Manchmal vergisst man leicht, dass hier Reden entstanden sind, die Weltgeschichte beeinflusst haben, auch in den Jahren vor dem Krieg.
00:05:16: Viele seiner Bücher, für die er den Literatur Nobelpreis erhielt, wurden hier geschrieben.
00:05:21: Und auch seine Gäste, Könige, Filmstars, aber auch wichtige politische Kontakte und Staatsmänner, kamen hierher und prägten dadurch auch sehr stark sein Denken und seine Erkenntnis über die Bedrohung durch die Nazis in Europa.
00:05:34: Es ist also ein Ort, an dem wirklich Geschichte passiert ist.
00:05:39: Ja, das ist wirklich interessant, auch wenn man bedenkt, dass Churchill ja eigentlich in Oxfordshire geboren wurde.
00:05:45: Ich weiß nicht, ob er diese Gegend des Landes hier überhaupt sehr gut kannte, aber was hat ihn eigentlich nach Chartwell gezogen?
00:05:53: Wissen wir, warum er unbedingt hierher kommen wollte und was ihm hier so gut gefallen hat?
00:06:02: Es war also wirklich eine Frage von Lage, Lage, Lage, weniger das Haus selbst.
00:06:07: als er es zum ersten Mal sah.
00:06:09: Man sagt, er habe diesen Ausblick besonders geschätzt.
00:06:12: Das sei für ihn die Verkörperung der englischen Landschaft gewesen.
00:06:16: Tatsächlich war das Haus an sich erst einmal sehr problematisch, weil einige Teile noch aus der Tudorzeit stammten.
00:06:22: Im Laufe der Jahre wurde aber ständig renoviert, Teile abgerissen, wieder etwas angebaut.
00:06:27: Es war eigentlich ein ziemliches Sammelsorium, verschiedene Architekturelemente.
00:06:32: Es war feucht.
00:06:33: Aber hier auf Chartwell legen wir auf drei wunderschönen Hügeln von Kent.
00:06:37: Ein wenig abgeschieben und man hat einen unglaublichen Panoramablick.
00:06:41: Und ich glaube, darin hat er sich verliebt.
00:06:44: Und tatsächlich sagte seine Frau Clementine, hier wäre es so, wie wenn man in einem Flugzeug sitzt und die Weite Aussicht genießen kann.
00:06:52: Und gleichzeitig liegt das Anwesen ganz in der Nähe von London.
00:06:56: So konnten ihn seine Gäste, Freunde, und seine politischen Wegbegleiter immer schnell besuchen.
00:07:06: Also ich meine, man sagt ja immer, dass er besonders die Aussicht hier geschätzt hat, auch die absolute Perfektion der englischen Landschaft, wie man sie sich eben vorstellt.
00:07:16: Und ich nehme fast an, das hat bei ihm irgendwann so große Gefühle hervorgerufen.
00:07:21: Auch wenn er an die Gefahr dachte, dass wir möglichst bald Nazi-Stiefel über kentisches Land laufen könnten, oder?
00:07:30: Ja, natürlich.
00:07:30: Meine Familie zum Beispiel stammt auch aus Kent.
00:07:33: Und ich weiß aus ihren Erzählungen, dass die Gegend hier während des Krieges die Frontlinie der Luftschlacht um England war.
00:07:39: Man spürt hier in dieser Region sehr deutlich, dass Europa überhaupt nicht weit entfernt ist.
00:07:44: Und das muss auch Teil seiner Überlegungen gewesen sein, als er hier herzog.
00:07:50: Das heißt also, er verliebte sich sofort in dieses Anwesen und zeigt es dann irgendwann seiner Clementine.
00:07:56: Ich habe immer irgendwo gelesen, dass sie zwar, wie gesagt, auch diese herrliche Aussicht auf Tchaatvel geliebt hat, aber sie fürchtete wohl gleichzeitig auch, dass das Ganze eher ein Projekt werden könnte als ein Rückzugsort, den er suchte.
00:08:09: Und er arbeitet ja hier auch tatsächlich sehr, sehr viel.
00:08:12: Auch körperlich, kann man sagen, oder?
00:08:15: Ja, genau.
00:08:16: Sie sah aber auch die Gefahr, dass es eher ein Projekt als ein Rückzugsort würde.
00:08:21: Und tatsächlich arbeitet er hier sehr viel.
00:08:24: Clemmie liebte die Aussicht, aber sie war eine sehr vernünftige Frau und erkannte, dass die Kosten um Schadwell in das Zuhause zu verwandeln, das sie wollten, wo ihre Mittel überstiegen und der Unterhalt noch schwieriger sein würde.
00:08:37: Und tatsächlich war das eine Sorge von ihr.
00:08:39: Als er das anwesen kaufte, sagte er es klimanteil nicht sofort, obwohl sie ja sonst ein echtes Team waren.
00:08:46: Aber sie hat es dann im Laufe der Jahre akzeptiert und wie gesagt ihren eigenen Stil eingebracht.
00:08:52: Sie haben dann gemeinsam den Grundriss des Hauses ganz verändert.
00:08:55: um auch noch die Aussicht zu verbessern.
00:08:57: Große Fenster wurden nachträglich hinzugefügt.
00:09:00: Sie legten die Gärten neu an.
00:09:02: Sie haben die Seen, die es gab, erweitert.
00:09:04: Es gibt zum Beispiel wunderschöne Gartenanlagen, die Clementine auf der Chelsea-Flower-Show sah und ihren Designer sie nach Chartwell einloot.
00:09:13: Man spürt wirklich ihre Liebe zum Design.
00:09:17: Und wie Sie schon sagten, Andrea, die Churchills, die machten das Haus auch zum besonderen Familienort.
00:09:22: Hier lebten natürlich auch ihre Kinder.
00:09:25: Und was ganz Besondere sagen lassen, es gab wirklich viele, viele Tiere.
00:09:29: Oder sagen wir mal Haustiere hier, oder?
00:09:35: Oh ja, sie liebten ihre Tiere.
00:09:37: Ihre Tochter Mary hielt hier sogar Ziegen.
00:09:39: Sie hatten einen Hund namens Rufus.
00:09:41: Sehr bekannt sind auch die schwarzen Schwäne, die Churchill geschenkt bekam.
00:09:46: Er liebte sie.
00:09:47: Außerdem gab es Fischsteiche.
00:09:49: Ja, Tiere waren für ihn sehr wichtig.
00:09:51: Das war eben eines der Elemente, die es so familiär machten.
00:09:56: Aber was sich persönlich auch in Churchill und Chartwell liebe, ist seine praktische Seite.
00:10:01: Er hat hier zum Beispiel unzählige Mauern gebaut.
00:10:04: Er ließ dazu seine Kinder kommen und ihm dabei helfen.
00:10:07: Es war ihm eine Herzensangelegenheit und hat das Familiengefühl gestärkt.
00:10:14: Ja, und auch noch was anderes.
00:10:16: Viele Leute denken bei Churchill immer sofort an die Downing Street, dem Londoner Amtssitz des Premierministers.
00:10:22: Aber wenn er hier in Schadwell war, dann lud er auch sehr wichtige Gäste ein, oder?
00:10:31: Besonders in den neunzehnten dreißiger Jahren, als er politischen Ungnade gefallen war, kein Amt mehr hatte.
00:10:38: Er war zu dieser Zeit außerhalb der Regierung nicht mehr so gut vernetzt wie vorher.
00:10:42: Er hielt keine Briefings oder geheime Unterlagen mehr und in dieser Zeit wurde Schadville sehr wichtig, weil es ein privater Ort abseits von London war, an dem er Gäste empfangen konnte.
00:10:54: Freunde aus dem Außenministerium, aber auch viele Akademiker kamen hierher, um mit ihm zu sprechen.
00:10:59: Gleichzeitig begann man, ihn als Führungspersönlichkeit und Stimme wahrzunehmen, die frühzeitig ihre Besorgnis vor Hitler und Deutschland zum Ausdruck brachte.
00:11:09: Also kamen auch Menschen aus Deutschland, der Cheslowakai und Amerika hierher, oft unter dem Vorwand von Wochenend besuchen.
00:11:17: Es fanden aber in Wirklichkeit wichtige, geheime Gespräche statt, wie sein Verständnis der Lage in Europa prägten.
00:11:28: Ja,
00:11:28: da gibt es ja ganz berühmte Bilder von Einstein mit ihm zusammen.
00:11:32: Winston Churchill und Einstein im Rosengarten, wie ist es denn dazu eigentlich gekommen?
00:11:41: Einstein war aus Deutschland geflohen wegen der Verfolgung dort.
00:11:44: Er wollte die Welt darauf aufmerksam machen, was in Deutschland geschah, auf das Schicksal der Akademiker hinweisen und anderen deutschen Häfen zu fliehen.
00:11:53: Also reiste er durch Großbritannien und die USA, um mit Menschen zu sprechen.
00:11:58: Und Churchill war einer von ihnen.
00:12:00: Also, ja, er kam in den frühen, neunzehnt, dreißiger Jahren hierher.
00:12:04: Wir haben ein großartiges Foto von ihm im Rosengarten.
00:12:07: Zwei große Persönlichkeiten der Geschichten zusammen.
00:12:12: Und wie Sie schon sagten, Andrea, war es ja sehr clever, getarnt von Churchill, nämlich Leute unter dem Vorwand zu sich kommen zu lassen, nur mal so ein Wochenende auf dem Land zu verbringen.
00:12:24: Und tatsächlich wurde er aber wirklich von quasi Experten gebrief, die ihm ... Außergewöhnlich gut über alles, was so in der Welt passiert ist, informiert haben, speziell in Europa, speziell auch was in Deutschland so vor sich ging, oder?
00:12:39: Ja, speziell in den dreißiger Jahren gab es eine Reihe von Leuten, die eigens zu ihm geschickt wurden, um mit ihm zu sprechen, weil sie in ihm einen wirklich wichtigen Verbündeten und eine gewichtige Stimme Großbritanniens sahen.
00:12:52: Und das hat dann im Laufe dieser Jahre Fahrt aufgenommen.
00:12:56: Clementine spielte dabei eine große Rolle, indem sie als Gastgeberin eine warme, entspannte Atmosphäre schuf, in der solche Gespräche stattfinden konnten.
00:13:06: Es war also eine echte Partnerschaft der Familie Churchill in dieser Zeit.
00:13:13: Das Anwesen Schadwell hat sich hier über die Jahre, wie Sie schon gesagt haben, sehr verändert.
00:13:18: Sie erzählten vorhin, man sah Churchill sogar dabei, wie er den See persönlich erweitert hat.
00:13:24: Es gibt alte Filmaufnahmen davon, wo man Churchill beim Ausheben und mithelfen zum Beispiel der Pools und des Sees sieht.
00:13:30: Es war also schon so ein Langzeitprojekt von ihm, kann man das so sagen?
00:13:38: Die Arbeiten am See fanden in den neunzehntreißiger Jahren statt also zehn Jahre, nachdem sie eingezogen waren.
00:13:44: Heute ist er unglaublich schön.
00:13:46: Doch damals muss hier reger Betrieb geherrscht haben.
00:13:49: Es gab einen natürlichen See, den Churchill einfach vergrößern wollte.
00:13:53: Er hat die ganzen Jahre immer wieder daran gearbeitet, diese Landschaft auf seinem riesigen Grundstück in einen perfekten englischen Garten zu verwandeln.
00:14:04: Als Churchill schließlich wieder an die Macht kam und sogar Premierminister wurde, konnte er dann überhaupt noch oft nach Chartwell zurückkehren von seinen Amtsgeschäften hierher.
00:14:15: Nicht so oft natürlich, als er Premierminister war.
00:14:18: Ein Grund dafür war die Sorge, dass Chartwell von den Deutschen bombardiert werden könnte.
00:14:23: Es lag direkt auf der Flugroute nach London und die Seen waren von oben deutlich zu erkennen.
00:14:28: Churchill entschied sich dann sogar, die beiden Seen abzudecken und zu tarnen, damit sie aus der Luft nicht auffielen.
00:14:35: Das Anwesen wurde bei diversen Bombenangriffen leicht im Mitleidenschaft gezogen.
00:14:40: Aber nach nünzeltem Vierzig kehrten sie zurück.
00:14:42: Wir haben auch ein sehr schönes Foto von beiden Churchills, wie sie in einem offenen Auto durch ihren Ort Westerhemd waren, wo der Land sitzt, ja liegt.
00:14:51: Und somit kehrten sie glücklich zurück, so schnell sie konnten.
00:14:56: Das muss ja für ihn Churchill schon sehr, sehr befreiend gewesen sein.
00:15:00: Aber auf der anderen Seite muss sie ihn natürlich auch sehr verletzt haben, dass er nach dem Krieg den er erfolgreich verenglern und die Welt gewonnen hatte, so ganz überraschend nicht erneut wiedergewählt wurde als Premierminister.
00:15:12: Er hatte selbst vom Order of the Boot gesprochen, dass er quasi den Stiefel in den Allerwertesten verpasst bekam.
00:15:19: Aber immerhin konnte er dadurch wieder schneller zurück nach Schadwal kommen, oder?
00:15:26: Ja, nach dem Krieg war sein Leben ein ganz anderes.
00:15:28: Er war ja mittlerweile ein großer international anerkanter und berühmter Staatsmann.
00:15:33: Ein Teil der Sammlungen hier in Schadville sind Geschenke und Ehrungen aus aller Welt.
00:15:38: Viele wichtige Auszeichnungen, aber auch die Dankbarkeitsbekundungen vieler Länder.
00:15:43: Es war einerseits trotzdem schwer für ihn, dass er seine Führungsrolle verloren hatte, aber er konnte dann doch noch die Anerkennung und den Dank genießen.
00:15:52: Aber natürlich blieb er sein Leben lang Politiker.
00:15:55: Er wurde ja dann sogar noch ein zweites Mal Premierminister.
00:15:58: Es war also noch nicht vorbei mit ihm, aber es wurde ihm vielleicht doch irgendwann im höheren Alter bewusst, was er alles erreicht hatte.
00:16:04: Aber dann, wie sie sagten, als er eben starb, das war
00:16:05: dann übrigens am vierundzwanzigsten Jahr, neunzehnhundertundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.
00:16:17: Und nach dieser unglaublichen weltweit beachteten Beerdigung entschied ja Lady Clementine Churchill, dass sie dieses riesige Anwesen nicht mehr alleine führen konnte oder, verständlichweise auch nicht mehr bewohnen wollte, oder?
00:16:32: Ja,
00:16:33: genau.
00:16:33: Und somit wurde das Haus der bekannten Stiftung National Trust geschenkt.
00:16:37: Eigentlich war diese Schenkung schon bevor Churchillstab in die Wege geleitet worden, denn ehrlich gesagt konnten sich die Churches am Ende des Hauses finanziell nicht mehr leisten.
00:16:46: Und einige wohltätige Freunde entschieden sich, Churchill zu kaufen und ihnen zum Wohnen zu überlassen.
00:16:52: Und nach seinem Tod entschied sich Clementine, dann endgültig in London zu wohnen.
00:16:57: Sie arbeitete aber mit der Tochter Mary Solms und dem Trust daran, Schadwell als öffentliches Museum so zu zeigen, wie es in den neunzehnt dreißiger Jahren war.
00:17:09: Ja, dann, liebe Andrea, freue ich mich jetzt auf eine kleine private Führung durch einige Räume von Schadwell Haus, die ich von Ihnen bekomme.
00:17:16: Lassen Sie uns mal loslegen.
00:17:18: So, das ist also jetzt das berühmte Wohnzimmer, das man auch aus vielen Filmen kennt.
00:17:24: Ist ja ein wunderschöner Raum mit Fenstern auf drei Seiten.
00:17:30: Ja, es ist ein wirklich schöner Raum und gehört zu dem Flügel, den die Churchills anbauten, um Licht von drei Seiten hereinzulassen.
00:17:37: Es ist einer der schönsten Räume im Haus.
00:17:41: Sie haben ja selbst gesagt, dass die Churchill's hier besonders große Räume mit Licht von allen Seiten erschaffen haben.
00:17:49: Genau, es ging hinterherum, den herrlichen Ausblick einzufangen und das Licht zu verschiedenen Tageszeiten zu genießen.
00:17:55: Das her war ihr Gesellschaftsraum, wo Gäste beim Ankommen ein Glas Sherry bekamen und sich vor dem Dinner versammelten.
00:18:02: Es war also ein sehr geselliger
00:18:04: Raum.
00:18:06: Also das muss man jetzt schon mal irgendwie vorstellen, wie das gewesen sein muss damals als der berühmte Winston Churchill.
00:18:11: Genau hier in diesem großen Raum bekannte Gäste aus aller Welt begrüßt hat, wenn man hier am Kaminfeuer seine Begrüßung Sherry bekam, wenn man aus diesem riesigen Panorama-Fenster auf die kentische Landschaft geschaut hat.
00:18:24: Ach da.
00:18:25: kriegt man da schon ein bisschen Gänsehaut, was so hier an Geschichte passiert ist und wer auf diesen Sofa schon so alles gesessen hat, oder?
00:18:33: Man vergisst das gerne, wenn man jeden Tag hier arbeitet.
00:18:36: Wir wissen, dass Charlie Chaplin hier zu Besuch war.
00:18:39: Wirklich?
00:18:40: Der große Charles Spencer Chaplin war persönlich hier.
00:18:44: Ja, und er demonstrierte genau hier seinen berühmten Chaplin-Gang.
00:18:49: Und nach dem Krieg kamen viele Persönlichkeiten hierher.
00:18:52: Filmstars wie Eva Lawrence, Oliver, Queen Elizabeth II.
00:18:56: war öfter hier, die Queen Mother, Präsident Truman.
00:18:59: Die großen bedeutenden wurden hier empfangen.
00:19:02: Churchill hatte leider die Angewohnheit, zum Dinner immer zu spät zu erscheinen.
00:19:06: Sie müssen sich vorstellen, dass die Leute hier von Lady Churchill unterhalten wurden, während die Gäste darauf warteten, dass er sein berühmtes Bad beendete und zum Essen erschien.
00:19:19: Also, war er wirklich so ein richtiger Badewanne von Natika?
00:19:22: Wie oft hat er denn am Tag gebadet?
00:19:26: Wederwachen
00:19:27: Churchill sehr wichtig.
00:19:28: Manchmal nahm er zwei am Tag.
00:19:30: Eines am späten Vormittag nach der Arbeit, dann ein Nickerchen um sechzehn Uhr.
00:19:34: Das war sein Powernail.
00:19:36: weil er eine Nachtäule war und oft bespät Nacht schrieb.
00:19:39: Manchmal folgte noch ein weiteres Bad vor dem Dinner, bevor er seine Gäste sah.
00:19:46: Ja, das waren noch Zeiten ohne Fernsehen, Computer oder Internet, das muss man sich auch mal vorstellen.
00:19:51: Und am Abend wurde dann wohl schön Karten gespielt.
00:19:54: Churchill erfand ja sogar ein eigenes Kartenspiel namens Besieg.
00:19:59: Ich denke, heute spielt das kaum noch jemand, aber hier an diesem mit schönem grünen typischen englischen Filz überzogenen Spieltisch, da saßen dann die beiden abends zusammen und haben dieses Spiel gespielt, oder?
00:20:11: Ja, das war sehr schön, wenn man sich diesen offenen und gastfreundlichen Raum vorstellt, mit vielen außergewöhnlichen Menschen.
00:20:18: Aber hier, dieses Spielegge ist bewusst nur für zwei Personen und man kann sich die beiden gut vorstellen, wie sie beim Kartenspiel saßen.
00:20:24: Man weiß aus den Aufzeichnungen, dass die Gäste immer eine tolle Zeit hier hatten.
00:20:30: Und nach dem Dinner haben nur die beiden oft noch hier gesessen und gespielt.
00:20:36: Ja, das ist wirklich großartig.
00:20:38: Und wenn man dann noch an die vielen interessanten Menschen denkt, die hier waren.
00:20:44: So, wir sind jetzt in einem Teil des Hauses, liebe Andrea, der so ganz anders aussieht als die anderen Zimmer, auch vom Stil der Einrichtung her.
00:20:53: Was hat's denn mit diesem Raum auf sich?
00:20:55: So, this is the oldest part of the house.
00:20:57: It goes back to the Tudor period.
00:20:59: Dies ist der älteste Teil des Hauses.
00:21:01: Der ist noch aus original Tudor-Zeiten.
00:21:03: Churchill's Arbeitszimmer.
00:21:05: Wir betrachten es als das Herz von Chartwell.
00:21:08: Denn hier entstanden seine wichtigsten Reden, die großen Artikel.
00:21:12: Und hier hat er die Bücher geschrieben, für die er sogar den Nobelpreis erhielt.
00:21:17: Hier begann er seinen Tag und beendete ihn oft auch wieder beim Schreiben.
00:21:23: Also jetzt muss ich schon sagen, hier spürt man schon, wenn man sich so umsieht, dass das ja ein sehr, sagen wir mal, männlicher oder fast ein bisschen dominanter Raum ist, oder?
00:21:34: Ja,
00:21:36: dieses Arbeitssümmer könnte man fast als sein Schlupfloch bezeichnen, wo er seinen eigenen Platz hatte.
00:21:42: Trotzdem hat alles die Handschrift seiner Frau Clementine.
00:21:46: Was für genaue Arbeiten hat Churchill hier gemacht?
00:21:50: Also, hat er genau hier seine Reden geschrieben, auch in seiner Anfangszeit als Schatzkanzler von England, der er war?
00:21:58: Ja, genau.
00:21:59: In den zwanziger Jahren schrieb er hier als Schatzkanzler sogar den Staatshaushalt.
00:22:03: In den dreißiger Jahren, als er nicht in der Regierung war, verdient er sein Lebensunterhalt als Schriftsteller mit Zeitungsartikeln und Buchaufträgen.
00:22:13: Und dieser riesige Schreibtisch hier, man denkt Churchill hätte ihn gerade mit seiner Zigarre im Mund verlassen.
00:22:19: Hier hat er dann alles aufgeschrieben und bearbeitet, oder?
00:22:26: Ja, hier entstanden die meisten seiner Werke, denn natürlich war er während des Zweiten Weltkrieges immer in der Downing Street.
00:22:32: Aber in den dreißiger Jahren vor dem Krieg wurde er hier oft von internationalen Gästen alarmiert.
00:22:38: wie es um den Rest Europa stand.
00:22:40: Er verfasste dann von seinen Informanten genaue Details schriftlich und ließ sie heimlich seinen Parlamentskollegen zukommen, damit diese dann auch auf die Geschehnisse in Europa reagieren konnten.
00:22:52: Und wenn er damit auch nicht immer Erfolg hatte, machte ihn das zu einer starken Autoritätsperson.
00:22:58: Und man nimmt an, dass dies auch der Grund dafür war, dass das Königreich Großbritannien ihn inständig bat, als Premierminister anzutreten.
00:23:09: Man muss schon sagen, Churchill hat den Lauf der Geschichte stark beeinflusst oder ... durchaus auch verändert.
00:23:15: Natürlich neigt man dann dazu, wie in jedem Arbeitszimmer, dass so in England bei bekannten Leuten gar besondere Dinge an die Wände zu hängen oder aufzustellen.
00:23:24: Das sieht man auch besonders hier.
00:23:26: Gibt es dann bestimmte Gegenstände oder Bilder, denen wir hier besondere Beachtung schenken sollten?
00:23:34: Man
00:23:34: sieht hier natürlich seine Liebe zur Kunst an sich, aber auch seine Liebe zur königlichen Familie.
00:23:39: Ein Bild der jungen Königin Elisabeth II.
00:23:42: hängt zum Beispiel direkt in seinem privaten Schlafzimmer auch ein Bild mit ihm und der königlichen Familie auf dem berühmten Balkon vom Buckingham Palace.
00:23:51: Und auch noch ein großes Bild der späteren Queen Elizabeth, hier direkt auf dem Schreibtisch.
00:23:58: Man kann also sagen, alles im Raum hatte für ihn eine besondere Bedeutung.
00:24:02: Und wenn ich jetzt so ganz nach oben schaue, sehe ich eine ziemlich hohe, gewölbte Decke.
00:24:07: Und ganz prominent hängt hier auch gleich eine riesige englische Flagge, Sollte die was ganz Besonderes zum Ausdruck bringen?
00:24:14: Oder warum hängt die so groß und prominent in diesem Raum hier?
00:24:19: Das hier ist die erste Union Flagge, die nach der Befreiung der Stadt Rom dort gehisst wurde.
00:24:25: Also die bedeutendste Flagge überhaupt.
00:24:27: Und ja, das war ja ein entscheidender Wendepunkt im zweiten Weltkrieg.
00:24:32: Und deshalb hängt sie hier.
00:24:34: Ah ja, und dann sehen wir ja hier noch an der großen Wand ein riesiges Gemälde.
00:24:39: Das muss Churchills Geburtsort Blannheim sein, oder?
00:24:44: Ja, genau, das ist Blenham Palace, sein Geburtsort.
00:24:47: Und natürlich auch die Heimat seiner Vorfahren, der berühmten Herzöge von Marlboro.
00:24:52: Man sieht, wie wichtig ihm diese Abstammung war, da er dieses Bild hier so ganz prominent platziert hat.
00:24:59: Also, dass er von den Herzögen von Marlboro abstammte, war ihm sehr wichtig.
00:25:02: Deshalb hängt er hier wohl auch das Porträt des ersten Duke of Marlboro,
00:25:06: oder?
00:25:09: Wir haben hier ein sehr schönes Porträt des ersten Herzogs von Marlboro.
00:25:13: Und überhaupt denken hier in diesem Arbeitszimmer sehr viele Ahnenbilder.
00:25:17: Aber vielleicht hat ihn ja diese Familienhistorie auch dazu bewogen, eine Verpflichtung zu spüren, sein Land England irgendwann.
00:25:24: ...er retten zu müssen, sozusagen Adel verpflichtet, oder?
00:25:29: Ja,
00:25:30: es fühlt sich ja wenig an wie ein Geburtsrit, weil er von dieser bedeutenden Familie abstammte.
00:25:35: Aber wir sehen hier auch andere seiner Familienmitglieder, wie z.B.
00:25:39: seine amerikanische Mutter Jenny Jerome in dieser Zeichnung.
00:25:44: Seine Mutter Jenny Jerome spielt ja auch eine große Rolle in seinem Leben.
00:25:49: Sie war ja eine sehr bekannte amerikanische Schönheit des öffentlichen Lebens, aber angeblich war sie kaum anwesend in seinem Leben und hat ihn mehr oder weniger auch in Schulen und Internate abgeschoben, ohne ihn zu besuchen.
00:26:02: Hatte er da also eher ein Gespaltenesverhältnis zu seiner amerikanischen Mutter?
00:26:09: Nein, das glaube ich nicht.
00:26:10: Sie hat ihn wohl auch aus der Ferne sehr geliebt.
00:26:12: Er war sogar sehr stolz darauf, auch noch amerikanische Wurzeln zu haben.
00:26:16: Damit konnte er später auch in Amerika punkten.
00:26:19: Seine Mutter war eine sehr, sehr schöne Frau, sehr charismatisch und charmant, wie man hörte.
00:26:27: So, und hier kommen wir jetzt zu einem sehr beeindruckenden großen Stehpult.
00:26:31: Also ein Steh-Schreibtisch, wo er wahrscheinlich mit unzähligen Papieren und Arbeiten immer davor stand.
00:26:37: Aber wer ist denn jetzt diese Bildschöne Dame hier im Bild an der Wand darüber?
00:26:41: Ja, also das ist Clemmy, seine Frau Clementine Churchill.
00:26:45: Und das wunderschöne Bild von ihr wurde in ihrer Jugendzeit gemalt, während ihr zeitgleich im Ersten Weltkrieg in den Schützengräben lag.
00:26:55: Das muss man ja schon mal sagen, seine Frau Clementine Churchill war eine sehr, sehr schöne und sehr aristokratisch aussehende Frau.
00:27:02: Die beiden haben sich ja erstmals im Jahr nineteen sechs in Paris getroffen, wo sie damals an der Sorbonne studiert hat.
00:27:09: Da hat sie ihm dann mit ihrer Schönheit quasi ganz ordentlich den Kopf verdreht.
00:27:13: Ja, sie war groß, auffallend schön und elegant.
00:27:16: Das verstärkte die Ausstrahlung des Paares.
00:27:19: Churchill verehrte sie sein Leben lang und sie verbrachte viele glückliche Jahre zusammen.
00:27:26: Und hier stehen wir jetzt in einem sehr großen, lichtdurchfluteten, sehr schönem Zimmer auch.
00:27:32: Es ist eigentlich Lady Churchills und Winston Churchills gemeinsames Schlafzimmer.
00:27:38: Aber mir fällt auf, dass außer dem Bett in diesem Raum alles ziemlich nach Arbeitszimmer oder Büro aussieht auch.
00:27:45: Ja,
00:27:47: genau.
00:27:47: Auch wenn es ein Schlafzimmer ist, hat es doch auch den Charakter eines Arbeitszimmers.
00:27:51: Schadville war fast überall an Ort der Arbeit.
00:27:54: Winston Churchill hat auch immer ein ganzes Team von Sekretärinnen um sich herum, die in ständig unterstützen, egal, wo er sich gerade im Haus aufhielt.
00:28:05: Und jetzt, liebe Andrea, kommen wir zur ...
00:28:22: Das ist ein weiterer Raum in dem Flügel, den die Churchill selbst hinzugefügt haben.
00:28:27: Er bietet einen atemberaubenden Panorama-Blick über das Tal.
00:28:31: und war das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens hier.
00:28:35: Also hier kann man sich jetzt genau vorstellen, wie die Churchills mit der Familie oder Freunden beim Dinner auf die weitläufige Landschaft ihres riesigen Parks über ihre Seen und Pools geschaut haben.
00:28:46: Und da wird einem auch wieder bewusst, wie sehr Churchill doch auch selbst Hand angelegt hat bei diesen großzügigen Fenstern zum Beispiel.
00:28:54: Ja, das ist wirklich wunderschön.
00:28:56: Einerseits absolut spektakulär auch mit diesem Ausblick und wohl auch andererseits der Grund dafür, warum die Churches dieses Haus überhaupt für sich erwählt hatten.
00:29:08: Jetzt kommen wir zu etwas ganz Besonderem.
00:29:10: Einen herrlich gedeckten Tea-Time-Tisch, eigens angefertigte Service mit dem Churchill Wappen und ich sehe hier echte Scones auf den Tellern und ja mein Gott die berühmte.
00:29:22: dann die Cake ist das doch immer der Lieblingskuchen von Churchill gewesen, den wir auch in so vielen Filmen auch Kinofilmen schon gesehen haben.
00:29:32: Genau, Churchills Küchen.
00:29:33: Georgina Lendemeyer kam immer, wenn er besondere Gäste hatte und da bekam er diesen Kuchen.
00:29:39: Wir hier auf Chartwell verkaufen ihn sogar in unserem Hauscafé, weil er einfach zum Chartwell-Lebensgefühl gehört.
00:29:46: Das ist ein sehr
00:29:47: wichtiges Teil des Lebens.
00:29:48: Vielen Dank, liebe Andrea, für diese außergewöhnliche und informative Privatführung.
00:29:53: und jetzt draußen im Park.
00:29:55: Wartet noch ein sehr interessanter Mann auf mich.
00:29:58: Es ist nämlich der offizielle Chefgärtner von Chartwell Haus, Phil.
00:30:02: Und den werde ich jetzt gleich treffen.
00:30:10: Lieber für Sie sind hier der Chef-Gärtner von Schadwellhaus, diesem riesigen Anwesen.
00:30:15: Und ich kann mir eigentlich kaum einen stressigeren Job vorstellen, als hier alles in Schuss halten zu müssen.
00:30:21: Wir sitzen zum Beispiel vor einem richtig schönen, kleinen Wasserfall.
00:30:26: Den hört man hier auch so schön.
00:30:28: Was hat's denn damit auf sich?
00:30:31: Das ist die Gavin Jones Cascade.
00:30:33: Sie wurde aus der Chelsea Flower Show in London gezeigt.
00:30:39: Enworfen von dem damals berühmten Gartendesigner Gavin Jones, der auf Wasseranlagen spezialisiert war.
00:30:46: Letty Churchill besuchte diese Gartenschau und sie sah dieses riesige Kaskadensystem, verliebte sich quasi darin und Gavin Jones bot ihr an, es nach der Ausstellung an sie zu verschenken.
00:30:58: Vorausgesetzt, sie schaffte es einen Transport für die riesigen Steinplatten zu organisieren und zu bezahlen.
00:31:10: Und stammt jetzt dieses Wasser der Kaskaden aus ganz natürlichen Quellen?
00:31:14: oder kommt es irgendwo aus den Seen oder dem großen Teich hier
00:31:18: oben?
00:31:20: Diese kleinen Wassertelle werden von drei natürlichen Quellen gespeist.
00:31:24: Zusätzlich gibt es auch elektrische Pumpen, aber das Wasser hier kommt aus den natürlichen Quellen oberhalb.
00:31:32: Ach so, das fließt dann sogar durch den Swimmingpool bis in den unteren See hinein.
00:31:36: Das ist ja dann wie ein richtiges Kreislaufsystem.
00:31:40: Es gibt hier einen zweiten Swimmingpool.
00:31:43: Und in der Tat fließt das Wasser zuerst durch den Naturpool, dann in den oberen See, weiter in den unteren See.
00:31:50: Und dann wird es schließlich wieder zurückgepumpt.
00:31:53: Das ist ein Kreislauf, der sich ständig wiederholt.
00:31:57: Das ist ja alles wirklich wunderbar durchdacht.
00:32:00: Churchill war auch eine Art Außenarchitekt.
00:32:04: Er legte selbst Hand an beim Mauern, Gärtnern, Erweiterung der Seen.
00:32:10: Alles trug seine Handschrift.
00:32:13: Wenn Sie jetzt hier als Gärtner alles pflegen und reparieren und herrichten jeden Tag, dann müssen Sie doch selbst vielleicht auch ein bisschen beeindruckt sein, was die Churchill's hier so alles erschaffen haben, auch mit diesem Parkgarten.
00:32:28: Ja, absolut.
00:32:29: Sie machen diesen Garten zu ihrem eigenen.
00:32:31: Mit Mauern drum herum, den schönen Kaskaden.
00:32:34: Sie erweiterten die Seen.
00:32:36: Die Churchill's hinterließen überall ihre kreativen Spuren.
00:32:45: So, nun stehe ich mit dem Schadwald-Chefgärtner Phil bei einem riesigen, sagen wir ruhig, sogenannten Walletgarten, also einem mit einer Mauer eingerahmten Garten, Phil.
00:32:57: Was ist eigentlich das Besondere an seinem Walletgarten?
00:33:03: Der ummauerte Garten hat wunderbare Eigenschaften.
00:33:06: Er wirkt gegen Wind, speichert im Winter Wärme und im Sommer kühlte die Pflanzen.
00:33:11: Und dieser Walled Garden, hier auf Chartwell, hat noch die große Besonderheit, dass er tatsächlich eigenhennig von Sir Winston Churchill gemauert wurde.
00:33:21: Sie wollen mir sagen, dass Churchill selbst diese unendlich lange Mauer per Hand gebaut hat.
00:33:27: Also würde ich alles davon.
00:33:29: Alle diese Mauern wurden von Sir Winston Churchill selbst gebaut, in den späten nineteen Hundertzwanzigern bis zu den frühen Dreißigerjahren.
00:33:38: Man fragt sich ja schon bei dem Pensum, das Churchill zu erledigen hatte, wann er überhaupt noch Zeit fand, eine maure Ausbildung zu machen und selbst Hand hier anzulegen.
00:33:49: Heute weiß man, dass er daran hauptsächlich arbeitete in einer Zeit, wo er keine politischen Ämter inne hatte und wo die Familie privat um ihn herum war.
00:33:58: Da hatte er gut Zeit dafür.
00:34:00: Aber er hat ja hoffentlich ein paar gute Helfer gehabt, denn alleine kann man sowas ja wohl nicht bauen, oder?
00:34:06: Ja klar, er hatte einige professionelle Maurer dabei und auch seine Kinder mussten immer wieder mithelfen.
00:34:13: Es gibt ja auch sehr bekannte und berühmte Fotos, die Churchill genau bei dieser Maurer Arbeit zeigen.
00:34:20: Wo ist denn eigentlich genau diese Stelle, wo die Bilder entstanden sind?
00:34:23: Können Sie mir das hier zeigen, wenn wir schon mal da sind?
00:34:26: Es gibt einen Spot gleich da oben und wir haben auch ein paar Fotos mit ihm unten im Mauergarten.
00:34:33: Also da, wo wir jetzt stehen, Phil.
00:34:35: Könnte das hier der Ort sein, wo die berühmten Bilder mit Winston Churchill und seiner Maurerkelle in der Hand entstanden sind?
00:34:43: Das kann sehr gut sein.
00:34:44: Wir haben das mal abgeglichen mit den Standorten der alten Gewächshäuser hier oben.
00:34:49: Und wir haben herausgefunden, dass das Foto vom Mauerbau ungefähr hier, wo wir jetzt stehen, entstanden sein muss.
00:34:57: Und von hier aus müssen wir uns mal diese wirklich atemberaubende Landschaft anschauen.
00:35:03: Man blickt über diese wilde, weite Landschaft von Kent, eine perfekte Aussicht, die Churchill ja immer wieder zutiefst bewegt hat.
00:35:13: Das ist The Weald of Kent.
00:35:15: Wir stehen hier am oberen Ende eines Tales und blicken auf eine völlig unveränderte Landschaft.
00:35:22: Abschließend lieber für, was meinen Sie, verkörpert dieser Blick nicht Churchills Vision vom Garten Englans, der berühmte Garden of England namens Kent.
00:35:37: Ja, genau.
00:35:38: Ich sage oft, dass dies genau die Aussicht war, die er wohl vor Augen hatte, als er daran dachte, Großbritannien zu retten.
00:35:45: Das war die Vision, die er hatte.
00:35:54: Herzlichen Dank fürs Zuhören und wenn es euch gefallen hat, gebt uns gerne ein paar schöne Bewertungssterne oder schreibt ein Review zu unserem Britpod.
00:36:02: Und wenn ihr Anregungen, Ideen oder irgendwelche Themenvorschläge habt, schreibt uns auch gerne eine WhatsApp.
00:36:07: unter der Nummer könnt ihr auch gleich nochmal im Begleittext unseres Podcasts nachlesen.
00:36:18: Am besten speichert ihr diese Nummer wie einen neuen Kontakt zum Beispiel unter dem Namen Britpott ab und schon könnt ihr mit uns kommunizieren.
00:36:25: Herzlichen Dank und bis zur nächsten Ausgabe von England Edits Fest, der große Britpott.
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