Doughty Street 48: Zu Besuch im Haus von Charles Dickens
Shownotes
London, Doughty Street 48 - ein schmaler Reihenhauszug aus georgianischer Zeit, hellbrauner Backstein, glänzende Messingklinke, feuchter Herbst in der Luft. Hier, im Herzen Bloomsburys, lebte Charles Dickens - der Chronist des viktorianischen Londons, der seine Stadt kannte wie kein anderer. Heute steht sein Haus still und würdevoll da - als Museum, das die Zeit bewahrt, in der „Oliver Twist“ und „Nicholas Nickleby“ entstanden sind.
In dieser Folge BRITPOD besuchen Alexander-Klaus Stecher und Claus Beling das Charles Dickens Museum, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Sie tauchen ein in das London des 19. Jahrhunderts, entdecken Zimmer voller Geschichten - den Speisesaal mit gewölbter Wand, das Arbeitszimmer, an dessen Schreibtisch „Große Erwartungen“ Gestalt annahm und das Schlafzimmer, in dem Dickens’ Schwägerin Mary Hogarth starb. In jedem Raum spürt man die Energie eines Mannes, der alle Erfahrungen seines Lebens in Worte verwandelte: „wie ein Jongleur, der alle Bälle gleichzeitig in der Luft hält“. Vielleicht ist das der Grund, warum Besucher bis heute flüstern, sie hätten Schritte auf der Treppe gehört - als würde Dickens selbst noch einmal nach dem Rechten sehen. Wie wurde aus dem Kind eines Schuldners einer der berühmtesten Schriftsteller seiner Zeit? Warum gilt Dickens als Erfinder des Cliffhangers? Und spukt der Geist des Erzählens vielleicht noch immer durch die Doughty Street 48? BRITPOD - England at its best.
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Transkript anzeigen
00:00:01: England at its best.
00:00:04: Der große Britpott.
00:00:07: Mit Alexander Klaus Stecher und Klaus
00:00:09: Beiling.
00:00:10: Ich stehe jetzt hier in der berühmten Daughty Street, Hausnummer Achtundvierzig, das Haus von Charles Dickens, einem der weltweit bedeutendsten Autoren.
00:00:21: Er hat ja insgesamt von achtzehn zwölf bis achtzehn siebzig gelebt, aber nicht nur in diesem Haus.
00:00:26: Es war sein erstes wichtiges Stadthaus, das zu einem Museum umgebaut worden ist.
00:00:31: Man kann es immer von Mittwoch bis Sonntag von zehn Uhr vormittags bis siebzehn Uhr nachmittags besuchen.
00:00:37: Letzter Einlass, Und der Eintritt kostet nur zwölf von fünf und neunzig und das
00:00:42: lohnt sich für
00:00:43: jeden.
00:00:44: Es gibt unendlich viel zu gucken, zu staunen, zu fragen, zu lesen und am Schluss noch ein paar schöne Bücher zu kaufen.
00:01:03: Und nachdem ich nun mein Ticket gekauft und in das altehrwürdige Original Londoner Dickens Haus eingetreten bin, treffe ich nun die Kuratorin und Tour Guide Lady
00:01:14: Val.
00:01:15: Liebe Val, was ist?
00:01:16: Es war für sie persönlich das ganz Besondere an diesem Original Charles Dickens Haus in London.
00:01:25: Es war das
00:01:31: Dickens Familienhaus mit guter Atmosphäre, heute sehr lehrreich.
00:01:43: Was ist Charles Dickens für Sie persönlich, wenn Sie hier arbeiten?
00:01:51: Oh, ich habe mal englische Literatur studiert.
00:01:53: Nach meiner Pensionierung kam ich auf Dickens zurück.
00:01:57: Dieses Museum zeigt viel über sein Leben und ist gleichzeitig ein Zentrum für Dickensstudien.
00:02:02: Auch da bin ich involviert.
00:02:17: Was bedeutet dieser Künstler für sie auch weltweit im Vergleich zu sehen?
00:02:22: Im
00:02:26: Jahrhundert wurde er von russischen Autoren bewundert, wie Tolstoy und Dostoyevsky auch von den Franzosen.
00:02:32: Er hatte auch Autorin in ganz Westeuropa-Einfluss.
00:02:35: Hier kommen Leute aus aller Welt her, die von ihm gehört haben, er ist in ihre Sprachen übersetzt.
00:02:53: Wie wurde denn dieses Museum gegründet?
00:02:56: War das kurz nach dem Tode von Charles Dickens oder wie ging das Ganze los?
00:03:00: Es wurde in nineteenhundertzwanzig
00:03:07: von der Dickens Gesellschaft gekauft.
00:03:10: Sie sollte das Interesse an Dickens aufrechterhalten.
00:03:12: Zentral dabei waren auch Dickens Nachfahren, die viele Gegenstände hierher brachten.
00:03:18: Sie begeisterten die Leute dafür, das Leben von Dickens herauszustellen.
00:03:22: Das Museum wurde in nineteenhundertzwanzig eröffnet.
00:03:26: Deshalb feiern wir jetzt hundert Jahre.
00:03:46: Darf man davon ausgehen, dass hier noch das gesamte Interior so original wie möglich gehalten ist von der damaligen Zeit bis heute?
00:03:56: Ja,
00:03:56: es war nicht sein eigenes Haus, aber sie lebten hier.
00:03:58: Das meiste ist so geblieben.
00:04:00: Die Möbel sind nicht von ihm, aber aus dem neunzehnten Jahrhundert.
00:04:03: Alles in allem ist es wie damals.
00:04:22: Wenn Sie jetzt morgens das Museum öffnen, haben Sie manchmal das Gefühl, Charles Dickens könnte gleich die Treppe herunterkommen?
00:04:34: Ich bin hier nur einen halben Tag die Woche hier.
00:04:36: Aber ja, jeder sagt, es ist sehr atmosphärisch.
00:04:42: Was hat Sie denn hier am meisten bisher beeindruckt, wenn Sie dieses Haus als Arbeitsstätte sozusagen besuchen?
00:04:54: Ich mag das Morgenzimmer, wo Kessrin Dickens, seine Frau, viel Zeit verbracht hat.
00:04:58: Ihr Verlobungsring hat Dickens zu Dora Copperfields Verlobungsring inspiriert.
00:05:03: So ist die Familiengeschichte mit der Literatur verknüpft.
00:05:16: Viele sehen ja Dickens als Erfinder des modernen Cliffhangers.
00:05:20: Würden sie seine Erzählweise mit heutigen Netflix-Serien vergleichen?
00:05:27: Ja, die literarische Technik ist gleich.
00:05:30: Netflix hat den Vorteil von Computereanimation, Dickens dagegen die Kraft der Sprache.
00:05:48: Nachdem Sie uns erzählt haben, Sie haben englische Literaturgeschichte studiert.
00:05:51: Es ist ja interessant, Sie zu fragen, würden Sie Dickens eher als Schriftsteller, als Journalist oder als womöglich auch Sozialreformer beschreiben?
00:06:04: Alles hinein.
00:06:05: Ich habe viele seiner Briefe gelesen.
00:06:07: Faszinierend, wie er alle Dinge seines Lebens mit einbrachte.
00:06:11: Er hat nichts vernachlässigt, wie ein Jean-Louis mit dem Bellen in der Luft.
00:06:23: Sie haben jetzt gerade so schön beschrieben, dass sie seine Briefe alle gelesen haben.
00:06:26: Kann man denn daraus schließen, was er für ein Mensch gewesen ist, wie er gelebt hat?
00:06:32: War er ein bescheidener Mensch?
00:06:33: War er ein eitler Mensch?
00:06:34: War er ein Weltstar schon zu seiner Zeit?
00:06:40: Auf keinen Fall ruhig.
00:06:42: Er war ein anregbarer Mensch, voller Leben.
00:06:47: So war sein Charakter mit so viel Energie.
00:07:08: Deswegen starb er dann auch relativ früh.
00:07:17: etwa
00:07:18: zehn Jahre vor seinem Tod begann er mit Lesungen.
00:07:20: So tourte er durchs Land mit tausenden Zuhörern, bis er die Grenzen seiner Gesundheit, er wusste
00:07:31: es.
00:07:42: Man kann sagen, er war zu seiner Zeit das, was heute eine Art Popstar unter den Schriftstellern ist.
00:07:51: Heute wird er oft mit J.K.
00:07:53: Rowling verglichen, Harry Potter.
00:07:55: Er
00:07:56: starb ja auch als reicher Mann.
00:08:00: Aber es gibt keine Nachkommen mehr, die irgendwelche Ansprüche auf seine literarischen Werke haben.
00:08:08: Es gibt Nachfragen.
00:08:10: Unseren Audio-Guide liest Olli Dickens ein Ur-Urenkel.
00:08:14: Das aktive ist der Familie über Generationen geblieben.
00:08:17: So auch Lucinda Hawksley, Professorin für Literatur.
00:08:21: Sie schrieb über Dickens.
00:08:38: Diese Nachkommen leben hier in England?
00:08:46: Was würden Sie abschließend sagen, warum Leute dieses Museum unbedingt sehen und besuchen müssen?
00:08:56: Wer Dickens
00:08:59: liebt, will den Ort sehen, an dem er mehrere Bücher geschrieben hat.
00:09:03: Hier lernt man einiges über ihn, auch über die viktorianische Zeit und ihre Sozialgeschichte.
00:09:09: Die Küche im Keller, die Räume oben, das Bad, wo Hindudina das heiße Wasser aus dem Keller schleppen muss.
00:09:33: Und es feiert jetzt hier hundertjähriges Jubiläum und dafür gratulieren wir ganz herzlich.
00:09:45: Und jetzt lasse ich mich von Peter Thompson mal exklusiv durch dieses wunderbare Dickenshaus
00:10:03: Am Eingang.
00:10:04: Durch
00:10:04: diese Tür kamen Charles, Und Charles ist ein junger Bruder.
00:10:13: Und sie rentieren das Haus.
00:10:17: Sie
00:10:17: haben es nicht gewonnen.
00:10:20: Sie rentieren es für drei Jahre.
00:10:24: Sie sind sehr glücklich, dass sie es ermöglichen können, weil Charles den Publisher ein Bonus gegeben hat.
00:10:35: Denn sie denken, er könnte ein Zukunft haben.
00:10:39: Und das macht seinen Renten für die drei Jahre, die er hier
00:10:43: ist.
00:10:44: Was ist das?
00:10:45: Und ich denke, dass die Schwester seiner Frau in diesem Haus gestorben ist.
00:10:51: Gibt es noch Geister hier?
00:10:52: Gibt
00:10:54: es noch Geister hier?
00:10:56: Wir
00:10:56: kennen keine Geister.
00:10:58: Der Tod seiner Schmägerin nahm ihn aber sehr mit.
00:11:01: Das
00:11:01: Haus ist zu neunundneunundneunzig Prozent original.
00:11:04: Als Gast wäre man damals in Charles dining room eingeladen worden.
00:11:10: Aber das ist die Frontdauer, die die Familie durchgekommen hat, in das Haus.
00:11:26: Das Haus ist in terms von einer originalen Leitart.
00:11:31: Wenn das ein Haus war, und du kommst zu visitieren, würdest du in Charless Dining Room sein.
00:11:40: Das ist ja ein schöner beeindruckender Raum hier, das muss man wirklich sagen.
00:11:43: Und es war ja seine Anfangszeit.
00:11:45: Man denkt auch, vielleicht hätte er noch größer leben können, denn er war ein Weltstar.
00:11:53: Er hatte zwei weitere Häuser, beide gibt es nicht mehr.
00:11:56: Hier gab er Dinnerpartys.
00:11:58: Was ihn hier besonders faszinierte, war die gewölbte Wand.
00:12:06: Ah.
00:12:11: Das ist ja toll.
00:12:12: Es ist also ein Runderraum mit Rundertür und wie ein Erker gemacht.
00:12:18: Das ist ganz toll.
00:12:25: Das
00:12:26: Heitbord ist original.
00:12:27: In einem Brief schreibt er, er habe sich selbst ein Einzugsgeschenk gemacht.
00:12:31: Ein Mahagonis Heitbord für diese Ecke.
00:12:34: Fenster, Kameen, Runde Wand, alles passt.
00:12:49: Wir fanden Fotos davon in seinem Haus in Kiln, auch von anderen Möbeln.
00:12:59: Furniture and possessions are captured in photographs.
00:13:03: Sie wissen ja alles.
00:13:05: Was hat ihr für sie bedeutet, nachdem sie hier so lange arbeiten?
00:13:12: Die Geste kommen aus der ganzen Welt und alle kommen, weil sie seine Bücher gelesen haben.
00:13:17: Es gibt einen emotionalen Kontakt.
00:13:26: Was ist hier Lieblingsbuch?
00:13:30: Bleekhaus.
00:13:36: Ja, und es gibt sein letztes Haus in Kent, der erzählt.
00:13:39: Heute halb Schule, halb Museum.
00:13:43: Wunderbar.
00:13:44: Jetzt haben wir sie so abgelenkt.
00:13:46: Sie haben mir so schöne Sachen hier gezeigt.
00:13:48: Was sehen wir hier alles?
00:13:49: Was ist das zum Beispiel für ein berühmtes Bild hier?
00:13:51: Ein
00:13:57: Bild, wie er damals aussah.
00:13:59: Ein besseres ist auf unserem Handzettel.
00:14:02: Fotografie gab es erst, als er grau und vertig war.
00:14:11: Hier
00:14:15: ist alles natürlich noch sehr schön Victorianisch.
00:14:21: Der war
00:14:21: ein Victorianer.
00:14:22: Hier schrieb Oliver Twist und Nikolas Nicolby und beendete die Pickwickpapers.
00:14:33: Wonderful.
00:14:34: Was für Räume dürfen wir noch sehen?
00:14:40: Den Salon seiner Frau, wo sie regierte, damit er oben schreiben konnte.
00:14:44: Also oben sein Arbeitszimmer, das Gesellschaftszimmer ganz oben.
00:14:48: Dann die Schlafzimmer und dann ganz oben, Zimmer für die Kinder und Diener.
00:15:09: Und wo ist der Raum, wo er die berühmte Schwester seiner Frau sterbend in den Armen gehalten hat?
00:15:16: Zwei Stokwerke
00:15:20: hoch.
00:15:21: Ich danke ganz herzlich Peter Thompson.
00:15:23: Das war eine wahnsinnig tolle Einführung.
00:15:25: Thank you very much, Peter Thompson.
00:15:26: Do go upstairs and look at his where he worked.
00:15:29: The room upstairs is where he did his writing.
00:15:33: Oben ist sein Arbeitszimmer?
00:15:34: unterschreibtisch aus Kent, an dem er von morgens bis abends große Erwartungen, Geschichte zweier Städte und unser gemeinsamer Freund schrieb.
00:15:52: Und hier kommen wir uns in das Wohnzimmer von Charles Dickens, prachtvoll eingerichtet mit einem schönen floralen Teppich, der bis an die Wände reicht, ganz nach Dickens Geschmack.
00:16:01: Und der Raum zeigt auch, dass Charles Dickens nicht nur ein Schriftsteller, sondern auch ein Mann mit Sinn für schönes Dekor war.
00:16:08: Da gibt es wirklich beeindruckende schöne Details, ein schönes Spinett, wo musiziert werden konnte, grünes Sofa, ein üblicher Kamin hier.
00:16:20: herrliche große hohe Fenster mit Vorhängen, die bis zur Decke reichen und man einen wunderbaren Blick auf die Doughty Street hat, sodass er immer sehen konnte, welche Gäste gerade angekommen sind.
00:16:34: In seinem Arbeitszimmer schrieb Charles Dickens an Oliver Twist und Nikolas Nickely und der Schreibtisch hier stammt zwar aus einem seiner späteren Häuser, aber er wurde hierher von den überlebenden Nachfahren gebracht und symbolisiert sein rastloses Schaffen.
00:16:50: Denn hier werden auch Manuskripte und Briefe gezeigt, über einhunderttausend Objekte besitzt übrigens das Museum insgesamt.
00:16:58: Man könnte Dickens vielleicht sogar eher als Schriftsteller, als Journalist oder als Sozialreformer beschreiben.
00:17:06: Was war er denn nun wirklich?
00:17:08: Jetzt stehe ich hier wirklich vor dem Original-Tisch, an dem Charles Dickens immer seine Vorträge gehalten hat für Publikum.
00:17:16: Er ist mit roten Samt eingekleidet.
00:17:19: Dort konnte er seine Skripte und Manuskripte auflegen.
00:17:23: Der konnte überall hingebracht werden, wenn er auf Tournee gegangen ist, wie bei einem modernen Popstar, also sein Leseschreibtisch und der wurde nach seinem eigenen Design geformt.
00:17:35: Denn das war ja nicht Charles Dickens erster Tisch, der hat da mehrere verbraten und verbraucht, muss man sagen.
00:17:41: Ja, in den frühen, achtzendhundertfünfziger Jahren war er der erste wirklich berühmte Auto, der öffentliche Lesungen gehalten hat mit seinen Arbeiten und die Leute sind ihm wie gesagt zu Tausenden gefolgt, speziell wenn es um so große Werte wie Nikolas Nickelbee ging, The Pickwick Papers, Martin Kasseler mit David Copperfield oder Oliver Twist.
00:18:05: und sein Humor, der war für das Publikum wirklich charakteristisch.
00:18:09: Man hat eben zugehört, man konnte einen Blattfallen hören, so gespannt war das Publikum, wenn er aufgetreten ist.
00:18:16: Und auch das sieht man hier ganz besonders in seinem Arbeitszimmer und einem großen, übrigens mit Panzerglas, versehene Arbeitstisch.
00:18:28: Und jetzt gehen wir noch einen weiteren Raum nach oben.
00:18:31: Dort finden wir die persönlichen Schlafzimmer und Privatsimmer der Familie Charles Dickens auch von seiner Frau das Schlafzimmer und der Raum, wo seine Schwägerin gestorben ist.
00:18:46: Und jetzt kommen wir ins privateste Schlafzimmer von Charles Dickens.
00:18:50: Hier steht eine kleine Badewanne, wo man sich am Morgen waschen konnte, ein Schminkspiegel für seine Frau, ein gemeinsamer Schrank und ein nicht allzu großes Bett.
00:19:01: Es war damals nicht ganz üblich, dass man und Frau zusammen in einem Schlafzimmer geschlafen haben.
00:19:06: Er soll es immer wieder getan haben, aber sehr berührend ist das Mary-Hogart-Schlafzimmer.
00:19:11: Hier starten nämlich, Schwester von seiner Frau in seinen Armen.
00:19:19: Und ihr Tod inspiriert die Figuren von ihm wie Little Nell.
00:19:23: Hier steht auch ein Toilettenstuhl.
00:19:26: Das ist typisch für die damalige Zeit.
00:19:28: So ein Toilettenstuhl, der sieht erstmal aus wie ein normaler Stuhl, hat aber dann eine große Vertiefung im Sitz mit einer Klappe.
00:19:35: Darin war dann ein kleiner Topf und dort hat man sein Geschäft verrichtet und das Personal hatte die ehrenvolle Aufgabe.
00:19:41: Am Morgen, wenn man sein Schlafzimmer verlassen hat, einfach die, man muss es schon so sagen, Exkremente hier mitzunehmen und zu entsorgen.
00:19:51: Damals war leider das Entsorgungssystem noch nicht so doll.
00:19:55: Ganz primitive Leute haben es einfach aus dem Fenster geschmissen auf die Straße runter.
00:19:58: Das hat sich dann mit dem Pferdemist vermischt von den Kutschen, die hier rumgefahren sind.
00:20:02: Aber irgendwann hat man dann eine Kanalisation gebaut.
00:20:07: Und damit wurden dann auch viele Krankheiten beseitigt, die es aus dieser viktorianischen Zeit ursprünglich gegeben hat.
00:20:14: Jetzt finden wir noch ein ganz interessantes Zimmer, das ist nämlich Charles Dickens persönliches Ankleidezimmer.
00:20:19: Ich würde sagen, das ist eine kleine Kammer mit vielleicht, naja, sagen wir mal, zwölf Quadratmetern trotzdem mit eigenem Kamin versehen und unter einem Glaskasten sieht man sein persönliches Rasierbesteck.
00:20:32: Alles, was man so gebraucht hat, als man seinen kleinen Waschtisch und ein Ankleidezimmer bedeutet, der für die damalige Zeit, dass es ihm sehr gut gegangen ist.
00:20:42: Denn das war ein Zeichen von Wohlstand und Status, muss man in diesem Fall sagen.
00:20:48: Und das hatte er auch in seinen späteren verschiedenen Häusern in der Grafschaft kennt, dann in größerem Stil praktiziert und besessen.
00:20:57: Peter.
00:20:59: Was ist das jetzt für ein Raum?
00:21:01: Vor allem gibt es hier so ein Gemilde, wo ich nicht weiß, was das ist.
00:21:09: Das ist Charles Schreibtisch vom Haus in Kent.
00:21:12: Hier schrieb er große Erwartungen, Geschichte zweier Städte und unser gemeinsamer Freund.
00:21:21: Das ist ja historisch.
00:21:23: It's very historical.
00:21:28: Hier schrieb er auch, als er seinen Schlaganfall hatte.
00:21:31: Und doch war das, was er morgens noch schrieb, so gut wie alles andere.
00:21:44: Was hat es mit diesem berühmten, unfertigen Bild auf sich?
00:21:55: Der Maler starb.
00:21:56: Ein Teil der Malerei ist fertig, der andere war Federzeichnung.
00:22:10: Und ist dieses Bild in seiner Zeit entstanden oder erst später gemacht worden?
00:22:21: Und was sehen wir hier für einen Raum?
00:22:23: Für
00:22:24: die Familienessen, wo sie zusammen saßen, auch nach Dinnerpartys.
00:22:28: Es gab ja keine Elektrizität untergleichen.
00:22:30: Wir wissen nicht, ob sie an Klavier hatten.
00:22:32: Das hier ist in Erinnerung an seine ältere Schwester, einer Biennisten.
00:22:37: Charles hatte eine gute Singstimmung.
00:23:03: Ist die Geschichte war das Charles Dickens für seine Vorträge?
00:23:07: Man sieht hier so einen Vortragstisch, vor dem Spiegel geübt hat seine Mimik und Gestik.
00:23:14: Ja, er fand Charaktere visuell vor dem Spiegel.
00:23:24: Und jetzt sagen Sie uns zum Abschluss noch, was hat es mit diesem Stietisch auf sich?
00:23:31: Das war Charles' Lesepult, an dem er,
00:23:44: war es auch hier, wo er seinen ersten Herzinfarkt bekommen hat, während eines Vortrags.
00:23:49: Während der Lesungen hatte er keinen Schlagantfall, doch Ende der Jahre war sein Herzschlag gefährlich hoch, wie man vom mitreisenden Arzt weiß.
00:23:58: Die Familie warnte ihn, dass er auf der Bühne sterben könnte.
00:24:21: Der
00:24:24: Schlaganfall
00:24:25: kam, als der Diener mit seiner Schwegerin im Haus in Kent hatte.
00:24:30: Weiß man denn, ist Charles Dickens als reicher Mann gestorben?
00:24:33: Und wenn ja, wie viel hat er hinterlassen?
00:24:35: Das müssen ja, weil er damals der Popstar seiner Zeit war, Millionen gewesen sein.
00:24:39: Oh, he was rich when he died.
00:24:40: Oh, yes.
00:24:41: Er
00:24:42: war sehr reich.
00:24:43: Auch durch sechs Monate Lesungen in Amerika, eighteenhundert und sechzig.
00:24:47: Nach heuteem Geld bekam er zwei Millionen Pfund.
00:24:51: About two million pounds.
00:24:53: He made a lot of money.
00:24:57: Weiß man denn, ob seine Nachkommen noch von diesem Geld profitieren?
00:25:02: Nicht direkt.
00:25:03: Da hatte zehn Kinder.
00:25:04: Nicht alle lebten mehr als erstab.
00:25:06: Und nur vier seiner Kinder hatten Kinder.
00:25:09: Aber das Geldfluss an viele Nachkommen.
00:25:23: Apropos nachkommen, man glaubt es wirklich kaum in regelmäßigen Abständen besuchen.
00:25:28: Nicht so ganz Unbekannte und doch echte Nachfahren von Charles Dickens, das berühmte Wohnhaus in der Doughties Fried um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren.
00:25:37: Und ich hatte das Glück, ihn anzutreffen, als er sich gerade einer Reisegruppe in einer privaten Führung selbst vorstellte.
00:25:55: Ich
00:25:55: lernte früh, dass ich Teil dieser Familie bin, weil mein Vater Dickens Forscher war.
00:26:00: Er hielt Reden dazu.
00:26:01: Unser Haus war voller Brüche über Dickens.
00:26:03: Ich sah David Copperfield von der BBC und so weiter.
00:26:06: Mit Dickens verbunden wurde ich dann durchs Theater.
00:26:09: Meine Passion mit neun Jahren.
00:26:11: Ich ging in eine Adaption von Nicholas Nicolby.
00:26:14: Plötzlich machte alles Sinn und ich hatte Verbindung zu Charles Dickens.
00:26:18: Aber es war nicht ein tolles Problem für mich.
00:26:24: Es war nur etwas, was in der Familie passiert.
00:26:28: Das erste Mal, als ich wirklich mit Charles Dickens konzentrierte, war es durch Theater.
00:26:35: Theater war immer mein Passion von der Jahre neun.
00:26:38: Und die Familie war eine Adoption der Royal Shakespeare-Adoption von Nicholas Nicolby in London.
00:26:44: Und plötzlich macht es Sinn, weil die Produktion so theatrisch war, dass es mich wirklich appealed.
00:26:49: Und diese Konnexion?
00:26:54: Wie fühlt es sich für den Schauspieler Gerald Dickens an zu wissen, dass er wirklich der echte, ur-Urenkel des weltbekannten Charles Dickens ist?
00:27:03: Und wie vielleicht auch sein Publikum darauf reagiert, wenn er auf der Bühne steht.
00:27:11: Manchmal
00:27:11: ist es schwer, sich ihn als Familienmitglied zu denken.
00:27:14: Er ist mehr als nur der Großvater meines Großvaters.
00:27:17: Er ist eine nationale Ikune.
00:27:19: Es ist ein Privileg, seine Sätze auf der Bühne sprechen zu dürfen.
00:27:22: Die Leute kommen zunächst wegen unserer Familienbande, doch dann übernehmen seine Stories alles.
00:27:28: Er selbst mit seinen Charakteren.
00:27:44: Und
00:27:48: zum Abschluss unseres Dickens Museums Hausbesuches komme ich jetzt in den dritten Stock ins oberste Stockwerk.
00:27:55: Da wird alles schon ein bisschen niedriger.
00:27:58: immer noch die knarretzenden Stufen.
00:28:01: hier und da geht es jetzt in ein Kinderzimmer sozusagen, das ein bisschen bedrückend ist, weil in diesem Zimmer sieht man nicht nur ein Kinderbettstehen mit dem üblichen Gitter, das man damals so hatte und der Puppe mit dem weißen unheimlichen Gesicht.
00:28:15: Nein, man sieht hier auch etwas ganz Besonderes und zwar ein gefängnes Gitter des Marshall C. Prison.
00:28:23: Das war eine, sagen wir mal, wirklich schlimme Erfahrung für den jungen Charles Dickens, denn als er mit zwölf Jahren ... Erstmals in ein Gefängnis kommen musste, um seinen Vater zu besuchen, hat ihn das sehr geprägt.
00:28:37: Und was war der Hintergrund?
00:28:39: Der Vater war überschuldet und kam ins sogenannte Schuldgefängnis zusammen mit seiner Frau, also Charles Dickens Mutter und den restlichen Geschwistern.
00:28:47: Charles Dickens war der Einzige, der frei bleiben durfte, um für die Familie zu arbeiten, damit die wieder aus diesem Schuldgefängnis entlassen wird.
00:28:54: Und später hat man diesen Grill dieses Gitter aus diesem Gefängnis einfach in sein Haus installiert.
00:29:01: um daran zu erinnern, was er denn für Kindheitserlebnisse hatte.
00:29:05: Und daraus entstand nicht zuletzt auch die Geschichte von Oliver Twist.
00:29:09: Ein Besuch in dem liebevorhergerichteten Charles Dickens Wohnhaus kann ich nur jedem Literaturfan ans Herz legen.
00:29:16: Im wunderbaren Museumshop gibt es übrigens noch eine große Auswahl der besten Dickens Romane in sehr kompakten und schönen Format zu kaufen.
00:29:24: Ein Dickens Tea Room Café im Museum selbst lädt er noch zum Verweilen und Schmökern ein.
00:29:30: Und wer noch mal die genaue Adresse wissen möchte, es ist die Daughty Street Nr.
00:29:39: und Informationen natürlich auch noch mal in unseren Show Notes dieses Britpots.
00:29:44: Macht euren Besuch im Charles Dickens Museum in London.
00:29:49: Herzlichen Dank fürs Zuhören und wenn es euch gefallen hat, gebt uns gerne ein paar schöne Bewertungen, Sterne oder schreibt ein Review zu unserem Britpot.
00:29:57: Und wenn ihr Anregungen, Ideen oder irgendwelche Themenvorschläge habt, schreibt uns auch gerne eine WhatsApp unter der Nummer Sieben, sieben, null.
00:30:09: Könnt ihr auch gleich nochmal im Begleittext unseres Podcasts nachlesen.
00:30:13: Am besten speichert ihr diese Nummer wie einen neuen Kontakt zum Beispiel unter dem Namen Britport ab und schon könnt ihr mit uns kommunizieren.
00:30:20: Herzlichen Dank und bis zur nächsten Ausgabe von England Edits Fest, der große Britport.
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